Professionelles Eventcatering in Zeiten von Corona
Leidenschaft und kulinarische Kreativität – dafür steht das familiengeführte Düsseldorfer Catering-Unternehmen Stockheim seit über 70 Jahren. Doch mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich das Arbeiten in der Gastronomie- und Catering-Branche drastisch verändert.
„Corona macht auch erfinderisch!“ – Interview mit Carla Stockheim
Wie sich innovative Food-Konzepte für Events im Einklang mit den strengen Infektionsschutzauflagen des Landes NRW dennoch umsetzten lassen und warum es gerade in der Krise wichtig ist, optimistisch zu bleiben, darüber haben wir mit der Unternehmerin Carla Stockheim gesprochen.
Carla, wie hart hat die Covid-19-Pandemie euch als Cateringunternehmen getroffen?
Carla Stockheim: Die Pandemie ist eine große Herausforderung für alle Unternehmen, die im Gastronomie- und Eventbereich tätig sind – auch für uns. Wir haben seit März 2020 Umsatzeinbußen von bis zu 90 Prozent.
Das ist eine immense Belastung. Ist das Glas für dich halb voll oder halb leer?
Wir haben uns entschieden, diese Herausforderung mit all ihren Schwierigkeiten anzunehmen und versuchen, mit Optimismus und Kreativität die Krise zu meistern. Das heißt: Wir denken um, wir denken anders, wir ziehen neue Wege in Betracht und gehen diese auch.
Was heißt das konkret? Wie hat sich euer Geschäft und eure Arbeit seit Beginn der Pandemie verändert?
Carla Stockheim: Grundlegend ist die Durchführung von Veranstaltungen, wenn sie überhaupt stattfinden, erheblich schwieriger geworden. Die Covid-19-Regelungen und Hygieneauflagen ändern sich ständig, dadurch müssen wir immer wieder neue Lösungen suchen, finden und umsetzen. Zu Beginn der Pandemie waren ja alle Veranstaltungen gänzlich verboten, danach waren sie nur in sehr begrenztem Umfang möglich.
War es schwierig für euch, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen?
Carla Stockheim: Wir sind es gewohnt, im Event- und Kongressgeschäft schnell und flexibel zu reagieren und sind digital sehr gut aufgestellt. Zudem haben wir frühzeitig erkannt, dass es nötig ist, unseren Kunden umgehend ein gut ausgearbeitetes und belastbares Hygienekonzept zur Verfügung zu stellen. Dieses wurde unter Mitwirkung des gesamten Teams zeitnah geliefert und ist so angelegt, dass es schnellstmöglich der jeweiligen Größenordnung der Veranstaltungen angepasst werden kann.
Wie gehen eure Mitarbeiter*innen mit der neuen Herausforderung um? Musstest du anfangs viel Motivationsarbeit leisten?
Carla Stockheim: Zu Anfang gab es natürlich eine gewisse Unsicherheit wie in fast allen von der Krise betroffenen Bereichen. Wir haben aber gute Aufklärungsarbeit geleistet – sofern wir selbst Zugang zu den Informationen hatten. Unsere Mitarbeiter konnten innerhalb kürzester Zeit ins Homeoffice wechseln, sämtliche Meetings wurden ohne Unterbrechung weiterhin digital gehalten. Durch die verschiedenen Standorte sind wir es gewohnt, an verschiedenen Projekten in unterschiedlichen Teams online zusammenzuarbeiten.
Die ohnehin schon hohen Schutz- und Hygieneanforderungen in der Catering-Branche wurden durch Corona noch einmal deutlich verschärft. Wie sieht euer aktuelles Schutz- und Hygienekonzept aus?
Carla Stockheim: Wie bereits erwähnt, haben wir großen Wert darauf gelegt, ein umfangreiches und belastbares Hygienekonzept zu erarbeiten. Dieses Konzept wird von uns ständig aktualisiert und den jeweils neuesten Vorschriften angepasst. Dabei sind wir uns der großen Verantwortung gegenüber unseren Gästen und Mitarbeitern bewusst. Wir haben unsere hohen Hygienestandards noch weiter ausgebaut: beispielsweise durch eine verstärkte Kontrolle bei der Anlieferung und Lagerung von Waren, durch regelmäßige Schulungen für unsere Mitarbeiter über aktuelle Verhaltens- und Hygienemaßnahmen, aber auch die Kontrolle der Einhaltung von Hygienevorschriften bei den Gästen und Besuchern unserer Veranstaltungen.
Was bedeutet das für euch im Bezug auf Mehraufwand und Kosten?
Carla Stockheim: Die Durchführung von Veranstaltungen unter diesen Bedingungen erfordert natürlich einen enormen Mehraufwand bei letztendlich sehr viel weniger Umsatz. Die Anzahl der zugelassenen Teilnehmer ist deutlich eingeschränkt worden. In Räumen mit einer Kapazität von sonst 1.200 Personen bewirten wir jetzt 100 Gäste, da sonst die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können. Auch die allgemeinen Betriebskosten haben sich nicht wesentlich verringert. Die Mitarbeiter werden vor jeder Veranstaltung im Detail mit den neuesten Vorschriften vertraut gemacht.
Welche Food-Konzepte sind unter den aktuellen Bedingungen noch umsetzbar und wo müsst ihr gemeinsam mit euren Kund*innen Alternativen erarbeiten?
Carla Stockheim: Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Die Umsetzungsmöglichkeiten der meisten Food-Konzepte unter den aktuellen Bedingungen haben sich generell erschwert. Abstandsregelungen, Hygienevorschriften sowie Beschränkung der Personenzahl erfordern einen hohen logistischen Aufwand, um den Ablauf einer Veranstaltung reibungslos zu gestalten. Die Ausgabe von Speisen an Buffet- und Getränkestationen unterliegt strengsten Hygienevorschriften. Buffets waren zum Teil ganz verboten, auch hier ändern sich die Vorschriften ständig – gefühlt wöchentlich. Der Verzehr der Speisen ist generell nur mit Sitzplatz erlaubt. Trotz allem ist es uns gelungen, interessante Food-Konzepte umzusetzen.
Welche Veranstaltungen habt ihr bereits mit dem neuen Hygiene-Konzept umgesetzt?
Carla Stockheim: Wir konnten tatsächlich einige Veranstaltungen mit dem Hygiene-Konzept umsetzen. Dazu gehören Aufsichtsratssitzungen, Ratssitzungen, Jahreshauptversammlungen, Händler-Tagungen und natürlich zuletzt „Think Tank Extended“ von maximice mit Düsseldorf Congress und Düsseldorf Convention – jedoch alles mit sehr reduzierter Teilnehmerzahl.
In unserer Location „Rheinterrasse“ hatten wir für mehrere Wochen ein Streaming-Studio eingerichtet und konnten so hybride Events unterstützen, wie z.B. die medial vielbeachtete erste Präsenzveranstaltung dieser Art in Form einer Podiumsdiskussion zur Oberbürgermeister-Wahl in Düsseldorf für den Wirtschaftsverband „DIE FAMILIENUNTERNEHMER“.
Ihr legt bei Stockheim großen Wert auf Nachhaltigkeit. Lassen sich die hohen Hygieneanforderungen überhaupt mit einem nachhaltigen Catering vereinbaren?
Carla Stockheim: Natürlich kann man das. Wir waren bereits vor Corona sehr nachhaltig in unserer Arbeitsweise. Auf der Messe verwenden wir schon lange recycelbares oder kompostierbares Material. Wir sparen Energie durch moderne Kochgeräte, z.B. Induktion und LED, die Wasserverschwendung wird reduziert, Lebensmittel (möglichst regional und saisonal) werden fast komplett verwertet (Stichwort „From nose to tail“), die Kalkulation ständig überarbeitet und die Speisenmengen angepasst. Nicht verkaufte Speisen werden über die App „to good to go“ angeboten. Bei Lieferanten wird ebenso auf Nachhaltigkeit geachtet. Die Mitarbeiter werden laufend sensibilisiert und geschult und auch bei Reinigungsmitteln legen wir Wert auf Umweltverträglichkeit. Leider kamen wir, insbesondere in der Anfangszeit der Krise, nicht ganz an Plastik vorbei. Aber auch hier haben wir schnell Lösungen gefunden.
Wie schaffst du es trotz der vielen neuen Herausforderungen so optimistisch zu bleiben?
Carla Stockheim: Wir sind stolz auf unser Team und unseren Teamgeist. Gemeinsam entwickeln wir innovative Konzepte, können schnell, kreativ und flexibel auf neue Herausforderungen reagieren und so selbst unter schwierigsten Bedingungen eine super Performance abliefern. Dies lässt uns optimistisch in die Zukunft blicken.
Zudem: Es wird auch eine Zeit nach Corona geben. Bis dahin stellen wir uns mit gesundem Optimismus und Kreativität den Herausforderungen.
Genuss und Qualität: Eventgastronomie im Congress Center Düsseldorf
Das Düsseldorfer Cateringunternehmen Stockheim ist seit vielen Jahren fester Partner der Düsseldorf Congress GmbH sowie der Messe Düsseldorf und kreiert kulinarische Genusserlebnisse für jeden Veranstaltungstyp.